Dawn Domaschk (39) ist gut in Wannsee angekommen. Hier hat sie vor wenigen Wochen ihr Ladengeschäft „Happy Hour Collections“ eröffnet – mit handverlesenen Spirituosen, aber auch mit den dazu passenden Möbeln und Accessoires. Der Start ist ihr gelungen: Vor Ort kaufen die Kunden nämlich nicht nur edle Whiskys und leckere Rum-Abfüllungen, sondern auch Vodka und Gin in dekorativ gestalteten Flaschen – als Geschenk oder für den Eigengebrauch.
Dawn Domaschk: „Ich bin sehr erfreut, dass auch die ausgestellten Möbel so viel Interesse wecken.“
Von Anfang an war klar, dass die Cocktail-Expertin in ihrem Geschäft auch kleine Events veranstalten möchte. Wöchentlich finden deswegen Tastings und kreative Kurse zu völlig unterschiedlichen Themen statt. Die einzelnen Termine werden auf der Homepage vorgestellt und lassen sich hier auch gleich buchen. In der Regel beginnen die Veranstaltungen immer um 19:30 Uhr. Sie dauern etwa zwei Stunden und kosten 29 Euro pro Person.
Am 27. Februar hieß es im „Happy Hour Collections“ etwa: „Der Whisky Sour in zwei Akten“. Bei diesem Kurs ging es darum, die Zubereitung eines Whisky Sours zu erlernen. Sieben Gäste folgten der Einladung, sich zumindest partiell zum Barkeeper ausbilden zu lassen. Dass sich ausnahmslos Männer für den Kurs begeisterten, sorgte denn auch gleich für die erste Diskussion des Abends: Ist der Whisky Sour ein typischer Männer-Cocktail?
Auf einer langen Holztafel hatte Dawn Domaschk kleine Snacks und Wassergläser für die Gäste vorbereitet. Das wichtigste Utensil des Abends war aber ein Cobbler Cocktail Shaker. Dawn Domaschk: „Das ist der perfekte Shaker für diesen Abend. Er vereint Shaker, Sieb und Messbecher in einem.“
Die Teilnehmer lernten: Die „Erfindung“ des Cocktails wird 1862 dem Amerikaner Jerry Thomas zugeschrieben. Einer der ersten Cocktails, der damals die Runde machte, war ein Whisky Sour. Da nahm man einfach einen „Whisky, der gerade da war“, und gab Zitrone hinzu. Bis zum Beginn der Prohibition war der Whisky Sour einer der beliebtesten Cocktails überhaupt.
Heute ist die Rezeptur übrigens schon ein klein wenig ausgefeilter. Dawn Domaschk nutzt für die Zubereitung zwei Messbecher Bourbon (=2×3 cl), einen zu zwei Dritteln gefüllten Messbecher mit Zuckersirup, einen Messbecher Zitrussaft sowie ein bis zwei Tropfen Inca Bitters. Eine Messerspitze Eiweißpulver macht den Cocktail softer, gleicht die Säure aus und entwickelt etwas Schaum. Zusammen mit echten Eiswürfeln kommt alles in den Shaker. Nach 30 Sekunden Schütteln wird alles in ein klassisches Cocktail-Glas gegossen. Garniert mit einer Cocktail-Kirsche kann der Genuss beginnen.
Dawn Domaschk: „Ich bin eine echte Barfly. Als Unternehmensberaterin war ich in vielen großen Städten auf der ganzen Welt zu Gast. Überall habe ich versucht, die besten Bars vor Ort zu besuchen.“
Als Variante des Klassikers stellte Dawn Domaschk zum Ende des Abends hin auch noch einen Smoky Whisky Sour vor. Hier kamen gleich drei verschiedene Whiskys in den Shaker, darunter ein Buffalo Trace, ein Knob Creek Rye und ein rauchiger Glenfarclas. Als besonderer Zusatz wanderten hier auch noch – sozusagen als Geheimtipp – zwei Tropfen Chocolate Bitters mit in den Shaker. (Text/Fotos: CS)